KNX – Strom sparen mit smarter Gebäudesteuerung
Energiesparen? Ist heute wichtiger denn je. Vor allem die steigenden Strompreise wecken bei Hausbesitzern den Wunsch nach einer nachhaltigen und cleveren Optimierung ihres Energieverbrauchs. Doch wie kann ein Smart Home System dabei helfen, Strom zu sparen? Und was haben die drei Buchstaben KNX damit zu tun? Die Antwort liegt in einer intelligenten Gebäudeautomation – und in diesem Beitrag. Denn hier lesen Sie, was KNX ist, wie es funktioniert und warum KNX eine Schlüsseltechnologie für nachhaltiges, zukunftssicheres Energiemanagement ist.
Was ist KNX und wie funktioniert KNX?
Eine der zuverlässigsten Lösungen für Hausautomation ist KNX – ein offener, internationaler Standard für die Gebäudeautomation, der sich sowohl für Neubauten als auch für Bestandsgebäude eignet. Ein KNX System basiert auf einem zentralen Bussystem (vergleichbar mit einer Datenautobahn – wird noch näher erklärt), über den verschiedene Sensoren und Aktoren miteinander verbunden sind. So erkennt das System beispielsweise, wenn niemand im Raum ist, und schaltet dann automatisch das Licht oder die Heizung aus.
Wo wird KNX eingesetzt?
- Automatische Beleuchtung: Das gesamte Licht im Haus kann mit KNX intelligent gesteuert werden, so dass nie wieder unnötig Lampen brennen.
- Intelligente Steuerung von Heizung und Klimaanlagen: Immer die perfekte Wohlfühltemperatur ohne Energieverschwendung. Allein schon durch die effiziente, zeitliche Steuerung von Sensoren.
- Steuerung von Rollläden und Jalousien: Vermeidung von Wärmeverlusten durch automatisierte Steuerung. Denn gerade Jalousien können Heizkosten senken bzw. zu viel Wärme im Sommer vermeiden (und somit auch den Einsatz einer Klimaanlage).
- Haushaltsgeräte und Steckdosen: Hier ist ein tatsächliches Aus- und Einschalten möglich – ganz ohne den Standby-Modus. Gerade bei Geräten wie TV oder Computer ist hier eine zusätzlich Stromeinsparung möglich.
- Die Integration von Solaranlagen und Stromspeichern ist mit einem KNX System ebenfalls möglich – und somit vor allem eine noch smartere Einbindung in das gesamte Energiemanagement System.
Welche Vorteile bietet KNX im Vergleich zu anderen Smart Home Systemen?
KNX ist ein international anerkannter, sicherer und zertifizierter Standard zur automatisierten Steuerung von Gebäuden. Während viele Smart Home Lösungen auf WLAN oder Funk setzen, arbeitet KNX als kabelgebundenes Bussystem. Das bedeutet:
- Zuverlässige und störungsfreie Kommunikation zwischen den einzelnen Geräten – auch ohne WLAN oder Funk
- Energieeffiziente Steuerung von Licht und Rollläden, aber auch großen Stromverbrauchern wie zum Beispiel die Wärmepumpe oder die Klimaanlage.
- Flexibilität & Erweiterbarkeit – wenn KNX einmal installiert ist, lässt sich das System jederzeit flexibel anpassen und erweitern.
Wie wird KNX in der Hausautomation gesteuert?
In der Hausautomation bzw. Gebäudeautomation spielt das KNX Bussystem eine zentrale Rolle. Denn es vernetzt verschiedene Komponenten wie Beleuchtung, Heizung, Jalousien oder Sicherheitslösungen intelligent miteinander. Die Steuerung erfolgt über den KNX Bus – ein System, das über ein spezielles Buskabel oder eine drahtlose Verbindung kommuniziert. Die Busleitung verbindet dabei Sensoren (z. B. Taster oder Bewegungsmelder) mit Aktoren (z. B. Licht- oder Heizungssteuerungen). Nutzer können so ihr Smart Home über Wandtaster, Touchpanels, Apps oder Sprachassistenten steuern. Dank der offenen KNX Architektur lassen sich verschiedenste Herstellerlösungen flexibel in das Bussystem integrieren, wodurch individuelle und zukunftssichere Smart Home Konzepte realisierbar sind.
Wie viel kann ich mit KNX wirklich sparen?
Die Ersparnis hängt logischerweise von der Gebäudegröße ab – und wie intensiv das KNX System und somit die Gebäudeautomation genutzt wird. Die Erfahrung zeigt, dass bis zu 30 Prozent weniger Heizkosten durch eine intelligente Steuerung möglich sind. Auch bei der Beleuchtung können rund 50 Prozent der Energiekosten gespart werden. Der gesamte Stromverbrauch reduziert sich mit einem KNX System noch einmal um ca. 10 bis 20 Prozent. Das führt dazu, dass eine vierköpfige Familie, die normalerweise 5.000 kW Strom pro Jahr benötigt, nur noch 4.000 kW verbraucht.
Dennoch muss sich jeder klar sein: KNX ist eine langfristige Investition und vor allem auch für Neubauten interessant, damit sich die Anfangsinvestition optimal rechnet (eine einfache KNX Lösung liegt bei ca. 3.000 Euro). Wer KNX nachrüsten möchte (z.B. in Bestandsgebäuden), muss durch die kabelgebundene Technik mit einer aufwendigeren Installation rechnen. Hier greift der Experte meist auf Funk-KNX-Lösungen oder auf eine Mischung aus Funk und Kabel zurück.
Warum lohnt sich KNX bei der Planung einer PV-Anlage
Wer KNX mit einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) kombiniert, kann von vielen Vorteilen profitieren. So kann der selbst erzeugte Solarstrom noch effizienter genutzt und gespeichert werden. Einige der wichtigsten Vorteile im Überblick:
✅ Optimierung des Eigenverbrauchs: KNX kann Haushaltsgeräte, Wärmepumpen oder Klimaanlagen automatisch aktivieren, wenn die PV-Anlage viel Strom produziert. Dadurch wird weniger Energie ins Netz abgegeben und stattdessen direkt genutzt – das spart Kosten.
✅ Dynamisches Lastmanagement: KNX sorgt dafür, dass große Verbraucher (z. B. Waschmaschine oder Elektroauto-Ladestation) nur dann betrieben werden, wenn ausreichend Solarstrom zur Verfügung steht. So kann der PV-Überschuss gezielt genutzt werden, um den selbst erzeugten Strom optimal zu verwerten – was wiederum den Eigenstromverbrauch erhöht. KNX ermöglicht dabei eine flexible Steuerung und ein gezieltes Lastmanagement, das je nach Energieangebot und -bedarf automatisch angepasst wird.
✅ Nahtlose Verbindung mit Stromspeichern: Die Flexibilität des Speichers kann ideal über KNX in das Energiemanagement des Gebäudes eingebunden werden. So steht der Solarstrom auch dann zur Verfügung, wenn die Sonne nicht scheint. Gut, zu wissen: sonnen ist zertifizierter KNX Partner und unsere Stromspeicher können problemlos ins KNX Umfeld eingebunden werden. Mehr zu den sonnen KNX Modulen.
✅ Intelligente Steuerung von Heizung & Warmwasser: Ein Batteriespeicher kann nicht nur Strom für später speichern, sondern auch mit KNX gekoppelt werden, um elektrische Heizsysteme oder Warmwasseraufbereitung nur dann zu aktivieren, wenn es energetisch sinnvoll ist.
Gut zu wissen: sonnen hat in 2020 als einer der ersten Speicherhersteller die KNX Zertifizierung erhalten. Der Vorteil für sonnenBatterie Besitzer: mit der KNX Technologie ist es möglich, den gespeicherten Solarstrom noch effizienter in die richtigen Wege zu leiten. Zum Beispiel durch die intelligente Zuschaltung von stromreichen Verbrauchern wie E-Ladestationen, wenn gerade die Sonne so richtig viel scheint.
Gibt es Förderungen für KNX?
Tatsächlich gibt es in Deutschland Förderprogramme für Smart Home Technologien, insbesondere für energieeffiziente Gebäude. Und somit auch für KNX Systeme. In Deutschland kann eine KNX Förderung beispielsweise über die KfW für Smart-Home-Maßnahmen beantragt werden.
Ist KNX das richtige System für mich?
Eines ist klar: Wer nicht nur smarte Gadgets steuern, sondern ein nachhaltiges, energieeffizientes und langfristig stabiles Smart Home aufbauen möchte, findet mit KNX die professionellere Lösung. Vor allem in Neubauten macht KNX Sinn – aber gerne auch bei Modernisierungen und Sanierungen von Bestandsgebäuden.
Was unterscheidet KNX von Google Home, Alexa & Co.?
Während Smart Home Systeme wie Google Home oder Alexa vor allem auf Komfort und Sprachsteuerung setzen, geht das KNX System viel weiter. Denn KNX bietet eine zentrale, herstellerunabhängige und sichere Hausautomation, die nicht nur Licht, Heizung und Jalousien steuert, sondern auch echtes Energiemanagement ermöglicht. Systeme wie Google Home und Alexa bieten kein tiefergehendes Lastmanagement oder eine gezielte Nutzung von PV-Überschuss. KNX hingegen kann gezielt große Verbraucher wie Wärmepumpen oder Elektroautos steuern und mit dem eigenen Solarstromüberschuss versorgen. Ein weiterer entscheidender Vorteil von KNX liegt in der Datensicherheit bzw. im Datenschutz: Es besteht kein Cloud-Zwang – die Daten bleiben somit im Haus und gehen nicht nach außen bzw. werden in einem geschlossenen System lokal gesteuert.
Welchen Vorteil haben die sonnenKNX Module?
Die sonnenKNX Module ermöglichen eine nahtlose Integration der sonnenBatterie in KNX-Systeme, wodurch ein optimiertes Energiemanagement im Smart Home realisiert werden kann. Diese speziellen Module verbinden sich über ein im Verteilerschrank eingebautes Hutschienenmodell per Ethernet mit der sonnenBatterie und fungieren als Schnittstelle zwischen der sonnenBatterie und der KNX-Gebäudeautomation.
Durch diese Integration wird Ihre sonnenBatterie damit ein zentraler Teil Ihrer Gebäudeautomation. Der gespeicherte Solarstrom kann noch intelligenter genutzt werden, um Haushaltsgeräte zu steuern, die Eigenverbrauchsquote zu maximieren und den Energiefluss im gesamten Haus effizienter zu gestalten. So lassen sich Verbraucher beispielsweise dann aktivieren, wenn ausreichend Solarstrom zur Verfügung steht, oder die Batterie gezielt aufladen, wenn der Strompreis niedrig ist.
Besonders interessant ist außerdem die Möglichkeit, die Be- und Entladefunktionen der sonnenBatterie aktiv zu steuern. In Verbindung mit aktuellen Wettervorhersagen oder Preissignalen aus dem Energiemarkt kann das System beispielsweise entscheiden, ob der Strom gespeichert oder für bestimmte Verbraucher genutzt werden sollte. Diese dynamische Anpassung sorgt für eine maximale Effizienz und macht die sonnenKNX Module zu einer idealen Lösung für alle, die ihre Energieunabhängigkeit ausbauen und den Eigenverbrauch von Solarstrom optimieren möchten.
Dank der KNX-Zertifizierung von sonnen lassen sich die sonnenKNX Module problemlos in bestehende KNX-Umgebungen integrieren und mit einer Vielzahl von Smart-Home-Komponenten kombinieren.
Neubau oder Nachrüstung – Wann lohnt sich KNX Smart Home?
Grundsätzlich ist ein KNX System vor allem für Neubauten sinnvoll, da hier die erforderliche Busleitung direkt in die Elektroinstallation integriert werden kann. Doch auch im Altbau und in Bestandsgebäuden ist ein KNX Nachrüsten möglich. Die Verlegung von Buskabeln ist in diesem Fall zwar aufwendiger – doch dank Funklösungen wie KNX RF oder hybrider Ansätze (Kombination aus verkabelten und drahtlosen Komponenten) können auch bestehende Immobilien von KNX profitieren. Vor allem, wenn eine umfassende Sanierung oder Modernisierung ansteht, lohnt es sich, über KNX nachzudenken.
Kann ich KNX selbst installieren?
Wer technikaffin ist, kann mit Home Assistant KNX oder anderen Visualisierungs-Tools die Steuerung selbst konfigurieren. Wir empfehlen jedoch eine professionelle KNX Installation, die von Fachleuten durchgeführt wird. Vor allem, wenn es um ein gesamtes Energiemanagement-System geht, das alle Komponenten berücksichtigt: Von der PV-Anlage über den Stromspeicher bis zur Steuerung der Wärmepumpe und Wallbox. Stellen Sie dafür einfach eine kurze Angebotsanfrage bei sonnen. Unsere erfahrenen Fachpartner helfen Ihnen gerne weiter.
Fazit: KNX und optimiertes Energiemanagement
Eine gut geplante und durchdachte KNX Installation spart langfristig Geld und steigert den Wohnkomfort. Aber vor allem helfen KNX Systeme aktiv beim Energiesparen. Neben der intelligenten und komfortablen Steuerung eines Gebäudes liegt der Fokus von KNX daher vor allem auf der Steigerung der Energieeffizienz – und somit auf ein optimiertes Energiemanagement. Die Investition in ein KNX System rechnet sich entsprechend. Gerade bei Neubauten, deren neueste (Energie-)Technik auf 20 Jahre und mehr ausgelegt ist.
Besonders lohnt sich KNX, wenn eine PV-Anlage und der dazugehörige Batteriespeicher gesteuert werden sollen. Diese Dreier-Kombination macht das Eigenheim nicht nur energieeffizienter, sondern auch unabhängiger von Strompreisschwankungen. Durch die intelligente Steuerung der PV-Anlage und des Stromspeichers wird der Eigenverbrauch maximiert, was die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaikanlage erheblich steigert. Wer also eine PV-Anlage plant, sollte daher KNX von Anfang an in Betracht ziehen – für eine smarte, nachhaltige und zukunftssichere Energieversorgung.