Was ist die THG-Quote und wie zahlt sie sich 2024 für alle Besitzer von Elektroautos aus?
Mit der Treibhausgas-Minderungsquote, kurz THG-Quote, können sich Besitzer von Elektroautos eine jährliche Prämie sichern. Damit profitieren sie von einem politischen Instrument, mit dem der Ausstoß von Treibhausgasen gesenkt werden soll. Elektromobilität wird somit noch attraktiver.
Was ist die THG-Quote?
Eine zentrale Rolle in der Energiewende spielt bekanntlich der Verkehr. Rund 740 Millionen Tonnen CO₂ wurden beispielsweise im Jahr 2021 in der EU durch die Verbrennung von Kraftstoffen im Straßenverkehr ausgestoßen. Pkw und Motorräder verursachten mit 64 % den größten Teil dieser Emissionen. Damit ist die Elektromobilität ein zentraler Baustein für eine saubere Verkehrswelt. Um möglichst schnell Veränderungen zu bewirken, gibt es zahlreiche Maßnahmen zur Förderung der E-Mobilität. Eine davon ist die THG-Quote bzw. das „Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgas-Minderungsquote“.
Die Bundesregierung verpflichtet damit die Kraftstoffhersteller, die Emissionen ihrer Produkte wie Diesel oder Benzin bis 2030 schrittweise um 25 % zu senken. Die Hersteller haben dazu viele Optionen. Sie können zum Beispiel die CO₂-Bilanz ihres Kraftstoffangebots durch CO₂-ärmere Bio-Kraftstoffe, grünen Wasserstoff oder eben mit Strom für Elektrofahrzeuge verbessern.
Können die Kraftstoffhersteller diese Vorgaben nicht vollständig erfüllen, haben sie die Möglichkeit, Zertifikate von Elektroauto-Besitzern zu kaufen und sie auf ihre CO₂-Bilanz anrechnen zu lassen.
Wie wird die THG-Quote berechnet?
Die Berechnung der THG-Quote hat eine grundlegende Überlegung: Der Strom zum Laden eines Elektroautos setzt weniger CO₂ frei als ein Auto mit einem Verbrennungsmotor. Diese Differenz ist dann die Menge eingespartes CO₂, die dem E-Auto zusteht und gehandelt werden kann. Der Betrachtungszeitraum ist immer ein Jahr, so dass zum Beispiel jährliche Änderungen beim CO₂-Mix im Strom berücksichtigt werden können.
In die Berechnung der anrechenbaren CO₂-Einsparung pro Elektrofahrzeug gehen mehrere Faktoren ein. Das sind zum Beispiel die durchschnittlichen Treibhausgasemissionen des Strommix, aber auch der fossile CO₂-Referenzwert, die jährliche THG-Minderungsquote sowie der Effizienzfaktor für Elektromotoren.
Man kann zwar davon ausgehen, dass Haushalte mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage und einer intelligenten Wallbox ihr Auto besonders klimafreundlich laden, jedoch unterscheidet hier das Gesetz nicht. Jedes private Elektroauto ist im Sinne der THG-Quote pauschal gleich viel wert. Wie viel den Kraftstoffherstellern dann diese pauschale Quote wert ist, wird nicht staatlich festgelegt, sondern orientiert sich am freien Markt, abhängig von Angebot und Nachfrage. Der Erlös hat somit nichts mit dem gesetzlich festgelegten CO₂-Preis zu tun. Dies ist auch der Grund, warum die Prämien für THG-Quoten über das Jahr schwanken können.
Warum sinken die Erlöse bei der THG-Quote seit 2023?
Beim Start des Quotensystems 2022 war das Angebot an Emissionszertifikaten knapp, was zu höheren Preisen führte. Im Laufe von 2023 hat sich der Markt gedreht, da Mineralölunternehmen verstärkt auf eigene Maßnahmen zur CO₂-Minderung setzen, wie die Verwendung von Biokraftstoffen. Diese werden bei der Quotenerfüllung doppelt angerechnet, wodurch der Bedarf an Zertifikaten sinkt.
Ein weiterer Faktor ist, dass der Anteil fossiler Energie im deutschen Strommix angestiegen ist. Die Verschmutzung der Stromerzeugung verringert die Nutzung von „sauberem“ Strom in E-Autos, was zu einer geringeren CO₂-Differenz im Vergleich zu Verbrennungsmotoren führt. Dadurch können E-Auto-Besitzer weniger THG-Quoten-Zertifikate an Mineralölunternehmen weitergeben.
Die niedrigen Preise führten dazu, dass viele Mineralölunternehmen ihre benötigten Zertifikate für 2024 bereits erworben haben, was zu einem weiteren Rückgang der Nachfrage führte. Ein signifikanter Anstieg des Preisniveaus im Verlauf des Jahres ist somit nicht zu erwarten.
Bis wann kann die THG-Quote beantragt werden?
Die THG-Quote für Fahrzeuge kann bis zum 31. Oktober 2024 beantragt werden. Diese Frist ist notwendig, da nach Ablauf der 14-tägigen Widerrufsfrist, Bescheinigungen von THG-Quoten für Fahrzeuge für 2024 letztmalig zum 15. November beim zuständigen Umweltbundesamt (UBA) eingereicht werden können. Anmeldungen, die nach dem 31. Oktober 2024 eingehen, können für den THG-Bonus 2024 leider nicht mehr berücksichtigt werden.
Wie hoch ist die Prämie der THG-Quote im Jahr 2024 für alle Kunden von sonnen?
Die Kunden von sonnen erhalten für 2024 eine feste Prämie von 80 Euro pro Elektroauto. Rechnet man das mit einem Strompreis von rund 36 Cent/kWh (02/2024) in Kilometer um, dann entspricht die Prämie von 80 Euro bei 15 kWh/100 km rund 1.500 Kilometern im Jahr. Ein weiterer guter Anreiz also für sauberes Fahren!
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