Wärmepumpenförderung & Stromspeicher: Wie vom Heizungsgesetz profitieren?
Das neue Heizungsgesetz ermöglicht die Förderung von Wärmepumpen – und das bereits seit Anfang 2024. Ziel des Gesetzes ist es, die Nutzung erneuerbarer Energien für alle attraktiver und vor allem leichter zugänglich zu machen. Dabei kann die staatliche Förderung für Wärmepumpen, Energiespeichersysteme und Photovoltaikanlagen sogar teilweise kombiniert werden. Ein Investment, das sich lohnt, denn Verbraucher können durch den Einsatz von Wärmepumpen langfristig Geld sparen, indem sie netzdienlich agieren. In unserem Beitrag erfahren Sie mehr über die Fördermöglichkeiten, die das neue Heizungsgesetz bietet, was es bei einem Förderantrag für eine Wärmepumpe zu beachten gibt, und was die Vorteile von Wärmepumpen in Kombination mit einem Stromspeicher sind.
Was ist das Gebäudeenergiegesetz (GEG)?
Das Heizungsgesetz, auf dessen Basis Förderung für Wärmepumpen beantragt werden kann, trägt offiziell den Namen „Gesetz zur Einsparung und Nutzung von Wärmeenergie in Gebäuden“ (GEG Novelle 2024) oder kurz „Gebäudeenergiegesetz (GEG)“. Es trat am 1. Januar 2024 in Kraft und regelt neue energetische Standards für Neubauten. Es ist Teil einer klimafreundlichen Politik, die auf nachhaltige Bauweisen setzt und Anreize schafft, in eine nachhaltige Wärmeversorgung zu investieren. Das Gesetz gibt unter anderem vor, dass neue Heizungen ab 2024 mit einem Mindestanteil von 65 Prozent durch erneuerbare Energien betrieben werden müssen.
Der bürokratische Aufwand einer Förderung wurde im Rahmen des Heizungsgesetzes außerdem reduziert und durch digitale Förderanträge vereinfacht. In der Praxis bedeutet das also: Förderung für neue Heizungsanlagen zu beantragen, soll in Zukunft deutlich leichter sein.
Was beinhaltet die Wärmepumpenförderung 2024? – KfW-Programm 458
Staatliche Förderung für Wärmepumpen ermöglicht die KfW. Mit dem Zuschuss 458 fördert die KfW mit wenigstens 30, aber bis zu 70 Prozent den Einbau klimafreundlicher Heizsysteme in schon bestehende Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) mit Maßnahmen an Gemeinschaftseigentum (beispielsweise Dach, Fenster oder Treppenhaus). Ab Ende August 2024 sollen außerdem auch Besitzer und Besitzerinnen von vermieteten Einfamilienhäusern und Eigentümer und Eigentümerinnen von Eigentumswohnungen in WEG mit Maßnahmen am Sondereigentum (z. B. Kellerräume, sanitäre Anlagen innerhalb der Wohnung oder eingebaute Möblierung) das Recht auf Förderung erhalten.
Einen Antrag auf Förderung für eine Wärmepumpe in Form einer Grundförderung von 30 Prozent kann jeder beantragen, der die Voraussetzungen zur Heizungsförderung der KfW in Zusammenhang mit den förderfähigen energetischen Maßnahmen erfüllt.
Diese Voraussetzungen der förderfähigen Maßnahmen sind wie folgt definiert:
- Die Maßnahmen verbessern die Energiebilanz des Gebäudes oder steigern den Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch
- Sie sind darauf ausgelegt, das gesamte Heizungsverteilungssystem zu optimieren
- Sie betreffen ein bestehendes Wohngebäude und der Bauantrag beziehungsweise die Bauanzeige liegt mindestens fünf Jahre zurück
- Im Falle von Wohnungseigentümergemeinschaften betreffen sie Gemeinschaftseigentum
Welche Maßnahmen werden konkret durch die KfW-Heizungsförderung bezuschusst?
Der Erwerb und Einbau von:
- innovativen, grünen Heizsystemen
- elektrischen Wärmepumpen
- Solaranlagen zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung
- Brennstoffzellenheizungen
- Biomasseheizungen
- unter den richtigen Bedingungen wasserstofffähige Heizungen
Darüber hinaus können auch Kosten für Übergangslösungen bei defekten Heizungen, der Anschluss an ein bestehendes Gebäude- oder Wärmenetz, fachliche Begleitung durch Akustiker, die Baubegleitung durch Experten im Bereich Energieeffizienz sowie Maßnahmen, die das Umfeld für die Installation einer Heizung wiederherstellen oder vorbereiten, gefördert werden.
Heizungsgesetz: Gesonderter Effizienzbonus für Wärmepumpen
Für besonders effiziente Wärmepumpen gibt es seit dem 01. Januar 2024 außerdem noch den sogenannten Effizienzbonus. Die weiteren 5 Prozent stammen aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und sollen Haus- und Wohnungseigentümern bei der Installation einer förderfähigen Wärmepumpe unterstützen. Um den Bonus zu erhalten, müssen die Wärmepumpen mindestens 50 Prozent des Wärmebedarfs des gesamten Gebäudes decken, klimafreundliche Kältemittel verwenden oder die höchsten Effizienzklassen erreichen (A++ oder A+++).
Kann man mehrere Wärmepumpen-Förderungen gleichzeitig beantragen?
Tatsächlich gibt es Möglichkeiten, mehrere Wärmepumpenförderungen zu beantragen und insgesamt bis zu 70 Prozent Gesamtförderung zu erhalten. Diese 70 Prozent können sich aus der Grundförderung von 30 Prozent, dem Effizienzbonus von 5 Prozent, dem Klimageschwindigkeitsbonus von 20 Prozent und dem Einkommensbonus von ebenfalls 20 Prozent zusammensetzen. Den Klimageschwindigkeitsbonus können Eigentümer beispielsweise erhalten, wenn sie eine alte Ölheizung fachgerecht abbauen und entsorgen lassen. Den Einkommensbonus bekommen Menschen, deren Haushaltsjahreseinkommen bei nicht mehr als 40.000 Euro liegt.
Sind Fördermittel der KfW und des BAFA kombinierbar?
Auch, wenn Eigentümer nicht dieselbe Maßnahme doppelt fördern lassen können, ist eine Kombination aus den Förderungen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der KfW grundsätzlich möglich. Die Anträge auf Förderung von Wärmepumpen laufen seit Januar 2024 allerdings ausschließlich über die KfW.
Um die beste Möglichkeit zu finden, verschiedene Heizungsangebote zu kombinieren, ist es ratsam, sich durch Energieberater unterstützen zu lassen. Förderungskombinationen wie die einer Wärmepumpe lassen sich aber beispielsweise ohne Probleme mit einer Förderung für eine Photovoltaikanlage kombinieren.
Fristen für die Wärmepumpenförderung
Wer aktuelle Förderung für eine Wärmepumpe in Anspruch nehmen will, sollte diese Fristen im Blick haben:
- Förderungsmaßnahmen für Wärmepumpen können laufend beantragt werden. Allerdings kann seit Anfang 2024 keine Förderung mehr beantragt werden, die sich auf die Umsetzung von Maßnahmen vor Inkrafttreten des GEG am 1. Januar 2024 beziehen.
- Wer den Heizungstausch sofort in Angriff nehmen und staatliche Fördermittel erhalten möchte, muss folgende Frist einhalten: Für Projekte, die bis zum 31. August 2024 starten, kann der Förderantrag bis zum 30. November 2024 bei der KfW nachgereicht werden.
- Ab Zusage der Förderung durch die KfW haben Sie 36 Monate Zeit, um die beantragte Maßnahme im Rahmen der KfW 548 umzusetzen.
- Auch wer einen Klimageschwindigkeitsbonus erhalten möchte, sollte sich nicht zu viel Zeit mit Antrag und Umsetzung der Maßnahme lassen: Bis zum 30. Dezember 2028 werden noch 20 Prozentpunkte Bonus gewährt. Dieser sinkt anschließend alle zwei Jahre um drei Prozentpunkte.
Vorteile von Wärmepumpen in Kombination mit Stromspeicher
Wärmepumpen sind eine klimafreundliche Alternative zu Öl- oder Gasheizungen, doch ihr Stromverbrauch ist hoch. Das bedeutet konkret: Soll die eigene Wärmepumpe CO₂-neutral arbeiten, muss sie mit Ökostrom betrieben werden. Wer also eine PV Anlage mit Speicher und Wärmepumpe kombiniert, reduziert damit den CO₂-Ausstoß des eigenen Stromverbrauchs und erhöht andererseits die PV-Eigenstromnutzung. Die sonnenBatterie 10 performance eignet sich für hohen Bedarf durch E-Autos oder Wärmepumpen und kann in Kombination mit einer PV-Anlage bis zu 75 Prozent des jährlichen Strombedarfs abdecken – so ist bereits ein hoher Autarkiegrad mit PV und Speicher zu erreichen.
Der zum jeweiligen Zeitpunkt überschüssig produzierte PV-Strom wird in der Batterie zwischengespeichert und kann dann genutzt werden, wenn die Solaranlage selbst nicht ausreichend Strom produziert – zum Beispiel nachts oder bei schlechtem Wetter. Auf diese Weise werden Stromkosten langfristig gesenkt. Um den Energiefluss im eigenen Haus noch weiter zu optimieren, empfiehlt sich auch ein intelligentes Energiemanagementsystem. Dies sorgt durch intelligente Steuerung dafür, dass die Ressourcen für Energieerzeugung, -verbrauch und -speicherung aufeinander abgestimmt werden. Die Folge: Die Energieeffizienz steigt, Energieeinsparungen werden erhöht und der CO₂-Fußabdruck des eigenen Verbrauches sinkt. Möglich ist dies beispielsweise mithilfe des sonnenKNX Moduls. KNX ist der weltweit anerkannte Standard für Gebäudeautomation und unterstützt die effiziente Nutzung von Energie im Smart Home. Die sonnenBatterie wird ganz einfach in ein bestehendes KNX-Umfeld eingebunden, wodurch Home Energy Management Systeme (HEMS) komplettiert werden. KNX ist hierbei als die Schnittstelle zwischen den verschiedenen Stromverbrauchern zu sehen. KNX verbindet quasi als Bussystem die Stromverbraucher, ist aber kein HEMS. Bussysteme sind kurz gesagt Systeme zur Datenübertragung zwischen mehreren Geräten, bei welcher Datenübertragung über einen gemeinsamen Übertragungsweg stattfindet. Sehr vereinfacht gesagt sind gesendete Daten innerhalb eines Bussystems Fahrgäste einer Buslinie. Diese teilen sich den Bus (KNX) bis zu ihrer Zielhaltestelle. Aktiv intelligent steuern lassen sich sonnenBatterie und Wärmepumpe im Zusammenspiel z. B. durch Energy2Heat, was wir im nächsten Abschnitt erklären.
Die Speicherlösungen von sonnen ermöglichen es nicht nur, Batteriespeicher in ein KNX-Umfeld einzubinden, sondern diesen auch aktiv über KNX zu steuern.
Wärmepumpen-Schnittstellen: Relevanz abgestimmter Gesamtsysteme
Wärmepumpen-Schnittstellen verbinden die Wärmepumpe mit anderen Heizsystemkomponenten wie Thermostaten, Warmwasserbereitern und oder eben Solaranlagen und Stromspeichern. Diese sorgen für die optimale Steuerung und Integration sowie für mehr Effizienz, Komfort und Zukunftssicherheit. Um im ganzen System die größte Leistungsfähigkeit zu gewährleisten, müssen die einzelnen Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sein.
Für sonnenBatterie Besitzer heißt die einfache und besonders effiziente Lösung dafür Energy2Heat: Die sonnenBatterie wird via Software-Schnittstelle mit Wärmepumpen von Nibe ohne zusätzliche Hardware intelligent vernetzt. Bald starten auch die Pilotphasen für die Einbindung von Wärmepumpen von Viessmann und von weiteren Herstellern. Mit Energy2Heat kann dann beispielsweise die Überschussproduktion der Photovoltaikanlage gezielt für die Energieversorgung der Wärmepumpe verwendet werden. Der Eigenverbrauch des selbst produzierten PV-Stroms wird somit weiter gesteigert, um mehr Unabhängigkeit vom Strombezug aus dem Netz zu erreichen – und bis zu 14 % der jährlichen Stromkosten zu sparen.
Mit Energy2Heat kann die PV-Überschussproduktion der Photovoltaikanlage gezielt für die Energieversorgung der Wärmepumpe verwendet werden
Wie Wärmepumpen technisch funktionieren und wie Sie weiter Heizkosten reduzieren können, erfahren Sie im Detail in unserem Artikel zum Zusammenspiel zwischen PV-Anlage, Stromspeicher und Wärmepumpe. Ansonsten eignet sich eine Wärmepumpe mit Photovoltaik im Altbau auch als lohnenswerte Kombination, um Ihre Energiekosten zu reduzieren – Unser Rechenbeispiel im verlinkten Erfahrungsbericht zeigt es.
Fazit
Förderung bietet das Heizungsgesetz all denen, die sich jetzt für alternative und grüne Heizungssysteme entscheiden. Damit wird der Schritt zur eigenen umweltfreundlichen Heizung deutlich erleichtert – und davon profitieren alle. Letztlich sorgt eine steigende Zahl an klimafreundlichen Energiesystemen, also Solaranlagen in Kombination mit Stromspeichern und Wärmepumpen, nämlich nicht nur dafür, langfristig Energiekosten zu reduzieren und den CO₂-Ausstoß zu minimieren. Sie ermöglichen in Verbindung mit einer Energiemanagement-Software wie Energy2Heat eine intelligente Steuerung des PV-Überschusses und sorgen zusätzlich für maximale Effizienz. Das schont langfristig Geldbeutel und Umwelt. Zwar ist ein neues Heizungssystem zunächst ein Investment, durch die kluge Kombination von verschiedenen Förderprogrammen können aber dank des Heizungsgesetzes insgesamt bis zu 70 % der Investitionskosten abgedeckt werden.