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Blog | Januar 2024

Wie Haushalte von schwankenden Strompreisen profitieren

Dank der Energiewende können Haushalte am Strommarkt teilnehmen und ihre Flexibilitäten zu Geld machen. Dafür ist intelligentes Energiemanagement nötig. Das virtuelle Kraftwerk sonnenVPP optimiert die Zeiten für PV-Einspeisung und Strombezug und maximiert auf clevere Art die Erlöse für seine Energiegemeinschaft.

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sonnen GmbH
Content Team

Die Energiewende ist eine anspruchsvolle Angelegenheit. Wir wollen ein stabiles Stromnetz zu jeder Zeit und gleichzeitig unsere Stromproduktion in die Hände des Wettergottes legen. Es ist vielleicht eine der größten Errungenschaften unserer Zeit, dass wir an einem Punkt sind, an dem wir diesen Widerspruch mit Technologie überwinden können.

Damit einher geht eine Änderung des Mechanismus, der hinter den Strompreisen steckt. Die Preise werden nicht mehr gleich sein, ganz egal wann Strom verbraucht wird. Sondern sie werden sich dem schwankenden Angebot anpassen: Strom wird günstig, wenn ganz viel da ist und teuer, wenn zu wenig da ist.

In diesem Umfeld wird eine neue Größe wertvoll: Flexibilität. Also wie stark man seinen Stromverbrauch an das Angebot anpassen kann. Der richtige Zeitpunkt wird wertvoll. Das lässt sich für Haushalte nutzen.

Flexibilität als Währung – das erfordert neue Ansätze und Lösungen auch für private Stromerzeuger. Früher war es konventionellen Kraftwerken vorbehalten, am Energiemarkt aufzutreten und dort den erzeugten Strom anzubieten. Haushalte waren nur passive Abnehmer für die fixen, an den Verbrauch gekoppelten Tarife.

Virtuelle Kraftwerke wie das sonnenVPP ändern das grundlegend – und eröffnen Haushalten durch die clevere Steuerung ihrer PV-Anlagen und Heimspeicher neue Möglichkeiten für Zusatzerlöse. Das funktioniert, vereinfacht ausgedrückt, so: Sind die Preise am Markt gerade hoch, erhöht sonnen die Einspeisung ins Netz, gelten hingegen niedrige oder sogar negative Preise, wird der Strom vom Dach – sofern er nicht vom E-Auto in der Garage, der Wärmepumpe oder den weiteren Geräten im Haus benötigt wird – in den Heimspeicher geleitet.

Durch Vernetzung komplexe Marktdynamiken beherrschen

Am virtuellen Kraftwerk von sonnen können grundsätzliche alle Besitzer einer sonnenBatterie teilnehmen. Aktuell halten die Mitglieder des sonnenVPP insgesamt gut 25.000 PV-Anlagen und stationäre Batteriespeicher bereit. Dank intelligenter Vernetzung dieser Anlagen kann eine flexible „Super-Kapazität“ entstehen, mit der es möglich ist, am Stromnetz zu handeln.

Damit liefert das sonnenVPP eine wegweisende Antwort auf die wichtige Frage: Wie kann Strom aus schwankenden erneuerbaren Energien in Zukunft den massiv steigenden Bedarf decken?

Dass die Flexibilität, die durch Vernetzung entsteht, zunehmend bedeutsamer wird, hat man hier schon früh erkannt. Schon heute stimmt sonnen das Experten-Team dahinter über den Einsatz selbstlernender Algorithmen und künstlicher Intelligenz Einspeisung und Verbrauch so ab, dass die von der Gemeinschaft selbst erzeugte erneuerbare Energie möglichst effizient genutzt und an der Strombörse mit möglichst hohen Erträgen gehandelt wird. „Wichtig ist, Erzeugung und Verbrauch sinnvoll zu konzertieren. Also den Strombezug von Großverbrauchern in die Zeiten zu legen, in denen Strom günstig ist“, sagt Matthias Dilthey, Senior Vice President Energy & Flexibility Trading bei sonnen.

Eine weitere Entwicklung ist, dass mit der schwankenden Erzeugung von Energie aus Wind und Sonne auch die Preise an den Strommärkten häufiger und stärker schwanken. Was mehrmals am Tag sogar zu negativen Strompreisen führt, wenn es an Abnehmern fehlt, Windräder und PV-Anlagen aber auf Hochtouren laufen. Ist der Strombedarf aber hoch, etwa wenn am Abend Millionen von Menschen zur gleichen Zeit kochen, ist auch der Strompreis an den Strombörsen deutlich höher.

Die täglichen Verbrauchskurven sind bis zu einem gewissen Grad planbar, diese Kapazitäten werden an der Strombörse im „Day-Ahead-Markt“ gehandelt. Energieflüsse, die in Echtzeit auf Schwankungen reagieren, laufen über den Intraday-Market, wie Matthias Dilthey erklärt: „Wir berücksichtigen bei unseren Aktivitäten auf dem Strommarkt all diese Preissignale: Zum einen die stündlichen Preise der Strombörse für den jeweils nächsten Tag, zum anderen die Intraday-Optimierung während des Tages, die abhängig von den tatsächlichen Stromflüssen kontinuierlich in Viertelstunden-Schritten reagiert und nochmals höheres Erlöspotenzial mit sich bringt.“

Strommast im Feld

Mehr zu den Hintergründen von negativen Strompreisen und unserem intelligenten Einspeisemanagement lesen Sie in diesem Blog-Artikel.

sonnen sticht EEG-Vergütung dank Strategiemix

Für die Haushalte seien so höhere Erlöse möglich, als es mit der EEG-Vergütung der Fall wäre, die für neue PV-Anlagen zuletzt auf 8,20 Cent pro kWh gesunken ist, ab einer Größe der Anlage von 10 kWp sind es sogar nur rund 7 Cent/kWh. Der passende Stromvertrag sonnenFlat direkt bietet eine feste Vergütung von aktuell 10 Cent für jede eingespeiste Kilowattstunde. Denn durch seinen Strategiemix aus lang- und kurzfristiger Optimierung wird das Risiko in der Direktvermarktung gering gehalten und ein stabiler Strompreis sichergestellt.

„Unsere Kunden vertrauen uns und geben uns die Handlungsfreiheit, ihre Anlagen so zu steuern, dass sie maximale Erträge abwerfen“, erklärt Dilthey. Dabei können sich Haushalte zu jeder Zeit darauf verlassen, dass immer ausreichend selbst erzeugter Strom für ihren Eigenverbrauch vorhanden ist, wenn sie ihn benötigen, versichert er.

Mit zunehmender Größe des virtuellen Kraftwerks und den damit verbundenen Haushalten wachsen die vorteilhaften Effekte potenziell immer weiter. Neben den Mehr-Erlösen für die Kunden in der Direktvermarktung profitiere auch die Stromgemeinschaft als Ganzes, da jede PV-Anlage, die in den entsprechenden Tarif von sonnen wechselt, ihren Strom in den Bilanzkreis der sonnenCommunity einspeist. Der Strom wird in dieser Gemeinschaft also bilanziell geteilt. Dadurch verringere sich der Restbedarf der Teilnehmer, der über externe Stromquellen gedeckt werden muss. Das wiederum senke insgesamt die Beschaffungskosten und bringe die Gemeinschaft ihrer gemeinsamen Vision von sauberer und bezahlbarer Energie für alle einen Schritt näher. 

Digitalisierung als Schlüssel zu einem nachhaltigeren Energiemarkt

Um die Energiewende zu schaffen, ist also intelligentes Energiemanagement nötig. Und intelligent heißt auch: digital. Doch an entscheidenden Knotenpunkten, wie dem heimischen Stromzähler, ist noch Technik aus der Zeit der Wählscheibentelefone zu finden. Die Verbreitung von intelligenten Stromzählern – von Smart Metern – steht in Deutschland noch am Anfang. Dabei sei „das Smart Meter auf Seiten des Haushalts die Eintrittskarte, um in der neuen Energiewelt mitspielen zu können“, erklärt Dilthey. Nur so könne die echte Einspeisung und der echte Verbrauch in Viertelstunden-Schritten korrekt erfasst und digital übermittelt werden und der Endkunde von den flexiblen Preisen profitieren. Was bei sonnen längst zum Standard gehört, wird nun endlich auch flächendeckend kommen. Für viele Anlagenbetreiber werden Smart Meter in Zukunft verpflichtend, zum Beispiel müssen ab 2025 alle Haushalte mit neuen PV-Anlagen mit mehr als 7 kWp mit einem intelligenten Messsystem ausgestattet werden. 

Nachteile, etwa dass Batterien wegen einer höheren Anzahl an Lade- und Entladezyklen ihre Leistungsfähigkeit schneller verlieren, müssen Kunden nicht befürchten, beruhigt Dilthey. Das Unternehmen habe „eine sehr komplexe Logik entwickelt, die unter anderem dafür sorgt, dass die Be- und Entladungen fair auf alle verbundenen Batterien verteilt werden“. Außerdem verwendet sonnen sehr langlebige Batterien, sodass die zusätzliche Verwendung über den Eigenverbrauch hinaus auch abgedeckt ist.

Künftig könne der finanzielle Vorteil sogar noch attraktiver werden, so sonnens Chef-Trader: „Perspektivisch werden die Preise extremer schwanken, da auch die Einspeisung von Wind- und Solarenergie immer höher wird. Ergo sind für die angeschlossenen Haushalte auch höhere Erträge möglich“, sagt Dilthey.

 

Das Interview erschien im Original in der Langstrecke „Smarte Energiewende“ der Süddeutschen Zeitung. Mehr dazu finden Sie hier.