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sonnen GmbH | 8. April 2020

sonnen stellt revolutionäre Software für die Vernetzung von Haushaltsgeräten zu virtuellen Kraftwerken vor

Mit der neu entwickelten Software lassen sich Stromspeicher oder andere Geräte über einen einfachen Internetanschluss zu einem virtuellen Kraftwerk vernetzen. Haushalte können so noch einfacher Aufgaben im Stromnetz übernehmen, die bisher industriellen Anbietern vorbehalten waren. Da keine Zusatzgeräte mehr notwendig sind, fallen die bisherigen Kosten der Vernetzung auf einen Bruchteil.
 
Wildpoldsried, 08. April 2020 – Mit der Einführung der neuen Software „sonnenVPP“ setzt sonnen seinen Weg zum Komplettanbieter für ein neues, dezentrales Energiesystem konsequent fort.
 
sonnen hat bereits im November 2018 die Zulassung (Präqualifikation) für ein Netz aus Heimspeichern erhalten, um damit am Regelleistungsmarkt teilzunehmen. Dieses virtuelle Kraftwerk hat sonnen nun auf die neu entwickelte Software umgestellt.
 
Die Software basiert auf den kürzlich geänderten IT-Mindestanforderungen der vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB). sonnen ist damit in der Lage, sein virtuelles Kraftwerk, das aus Tausenden Heimspeichern in ganz Deutschland besteht, um bis zu 90 % kosteneffizienter zu betreiben. Netzdienstleistungen, wie zum Beispiel Frequency Containment Reserves (FCR, bisher „Primärregelleistung“) können so dauerhaft stabil und deutlich wirtschaftlicher erbracht werden.
 
Durch die neuen IT-Mindestanforderungen ist es erstmals möglich, so genannte Kleinstanlagen bis 25 kW – zu denen Heimspeicher wie die sonnenBatterie, aber auch Wärmepumpen oder Ladegeräte für Elektroautos gehören – über das öffentliche Internet miteinander zu vernetzen. Voraussetzung dafür ist, dass es eine verschlüsselte VPN-Verbindung, einen sogenannten „Medienbruch“ und weitere sicherheitsrelevante Vorkehrungen gibt.
 
Die von sonnen entwickelte Software erfüllt all diese Anforderungen, so dass sonnen bereits seit Ende März mit „sonnenVPP“ am Regelleistungsmarkt teilnehmen kann. Bisher waren dafür Zusatzgeräte notwendig, die nun nicht mehr benötigt werden, was die Vermarktung der Anlagen deutlich günstiger macht.
 
Die über das Internet vernetzten sonnenBatterien werden in einem Rechenzentrum zu einzelnen Bündeln von 2 MW zusammengefasst. Dort wird die Trennung vom Internet über den Medienbruch gemäß den Vorgaben der ÜNB vorgenommen. Vorher war es notwendig, dass jede einzelne Batterie einen eigenen, vom Internet unabhängigen Kommunikationskanal und einen eigenen Medienbruch besaß, was den Aufwand und die Komplexität erheblich vergrößerte, da zusätzliche Hardware benötigt wurde.
 
Für die Netzbetreiber bieten vernetzte Kleinstanlagen den Vorteil, dass sie auch bei einem großflächigen Ausfall der Internet- oder Mobilfunk-Infrastruktur weiterhin die Netze stabilisieren können. Dafür sorgt ein intelligenter Algorithmus, über den sich die einzelnen sonnenBatterien vorübergehend und unabhängig von einer Internetverbindung am virtuellen Kraftwerk beteiligen.
 
„In der neuen Energiewelt gibt es eine nahezu unendliche Anzahl von Kleinstanlagen wie Stromspeicher, Wärmepumpen, Elektroautos oder auch Klimaanlagen. Erst wenn sie sich leicht vernetzen lassen, können sie im Energiesystem sinnvoll genutzt werden und Aufgaben konventioneller Kraftwerke übernehmen. Unserer neue Software ist die Lösung, über welche sich diese Einheiten kostengünstig vernetzen lassen und wichtige Aufgaben im Stromnetz übernehmen können“, sagt Jean-Baptiste Cornefert, Geschäftsführer von sonnen eServices und ergänzt: „Ermöglicht wird das durch die geänderten IT-Anforderungen der Übertragungsnetzbetreiber. Unsere Stromspeicher werden nun als solche anerkannt und müssen nicht mehr so tun, als wären sie ein Kernkraftwerk in einer Streichholzschachtel.“
 
sonnen nutzt die neue Software nicht nur selbst, sondern vergibt dafür auch Lizenzen an andere Unternehmen, wie dies z.B. bereits bei einem gemeinsamen Projekt mit dem britischen Energieversorger Centrica gemacht wird. Die zum Patent angemeldete Technologie lässt sich somit auch von Drittanbietern verwenden, die kostengünstig Systemdienstleistungen erbringen wollen.
 
„Dies ist ein Paradigmenwechsel in der Energiewelt, da Prosumer durch die neuen IT-Anforderungen der Übertragungsnetzbetreiber eine gleichberechtige Stellung gegenüber den großen Kraftwerken erhalten und Stabilitätsaufgaben im Stromnetz übernehmen können. Es genügen die Mittel, welche viele Menschen ohnehin zu Hause haben: ein Gerät wie einen Heimspeicher oder eine Wärmepumpe und eine Internetverbindung. Und dafür haben wir nun eine echte Killer-App entwickelt“, so Stephan Lindner, Leiter der VPP-Technologieabteilung von sonnen eServices.
 
Kunden von sonnen profitieren bereits heute von der Teilnahme ihrer Stromspeicher am virtuellen Kraftwerk. Über den Stromvertrag sonnenFlat können sie ihre Stromkosten auf 0 Euro senken und erhalten zusätzlich eine jährliche Gewinnbeteiligung für die Teilnahme am virtuellen Kraftwerk.