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Eigener Strom statt teurer Netzstrom – Entsolidarisieren sich Eigenverbraucher?

Große PV-Anlage mit Solarmodulen

Wer seinen eigenen Strom produziert, muss weniger Strom aus dem öffentlichen Stromnetz beziehen. Besitzer einer Photovoltaik-Anlage und eines Batteriespeichers können sich leicht zu rund 70 – 80 Prozent im Jahr mit selbst erzeugtem Strom versorgen. Das heißt im Umkehrschluss, dass nur noch 20 – 30 Prozent bezogen werden müssen. Der Haushalt spart sich also einen Großteil seiner Stromkosten.

Aber heißt das auch, dass sich Besitzer eines Stromspeichers von den restlichen Energienutzern entsolidarisieren? Schließlich zahlen sie für ihren eigen produzierten Strom wenig bis gar keine Steuern. Abgaben wie Netzentgelte oder die EEG-Umlage, die im regulären Strompreis enthalten sind, fallen ebenfalls weg. Subventioniert die Mehrheit der Bevölkerung mit ihren Abgaben also eine reiche Minderheit, die sich eine PV-Anlage plus Batteriespeicher leisten kann?

Diese Frage lässt sich klar mit Nein beantworten, wie das aktuelle Speichermonitoring der RWTH Aachen zeigt. Da die 61.000 deutschen Heimspeicher-Besitzer im Jahr 2016 rund 165 GWh selbst erzeugten Strom speicherten und nicht ins Netz speisten, sparte das der Allgemeinheit EEG-Umlagen in Höhe von 21 Millionen Euro. Da dieser Strom auch selbst verbraucht und nicht aus dem Netz bezogen werden musste, entgingen der Allgemeinheit auf der anderen Seite ebenfalls 21 Millionen Euro, da die Speicherbesitzer für ihren selbst erzeugten Strom keine Netzentgelte, Steuern oder EEG-Umlage zahlen mussten. Allein diese Bilanz ist schon ausgeglichen. Niemand hat einen finanziellen Nachteil dadurch.

Aber das ist noch nicht alles. Im Januar 2016 veröffentlichte die Wirtschaftsforscher von Prognos eine Kurzstudie, die erstmals die konkreten Kosten von privaten PV-Anlagen mit Batteriespeichern berechnet. Die Studie "Auswirkungen von Batteriespeichern auf das Stromsystem in Süddeutschland" stützt sich auf die Ergebnisse der BMWi-Verteilnetzstudie 2014 und ermittelt, wie sich intelligente Stromspeicher auf den Netzausbau auswirken.

Grundsätzlich gibt es Solarstromspeicher, die ausschließlich auf den Eigenverbrauch optimiert sind und solche, die auch netzdienlich sind. Ein rein eigenversorgungsoptimiertes System wird geladen, sobald die PV-Anlage Strom erzeugt. Hier wird bereits morgens der Speicher mit Energie geladen und ist am Vormittag voll.

Für das netzdienliche Verhalten braucht es hingegen eine intelligente Software, welche den besten Zeitpunkt zum Laden findet. So kann sich der Batteriespeicher genügend Kapazität freihalten, um zum Beispiel erst mittags zu laden und so die solare Einspeisespitze zu vermeiden. Die Energie vom Morgen wird intelligent verteilt und die Eigenversorgung kann dabei dennoch gewährleistet bleiben. Der Gewinner ist also sowohl der Speicherbetreiber als auch das Stromnetz, das entlastet wird. Die sonnenBatterie ist so ein netzdienlicher Stromspeicher.

Ergebnisse mit gutem Gewissen - Stromspeicher entlasten die Netze und die Geldbeutel aller

Die Prognos-Studie hat nun die Kosten einer PV-Anlage mit und ohne Speichersystem gegenübergestellt.

Erkenntnis Nummer 1: Eine PV-Anlage mit Speicher hat eine positivere Kostenbilanz als eine ohne. Für das öffentliche Stromnetz und die Stromkostenkalkulation für die Endnutzer ist es also besser, wenn PV-Anlagen zusammen mit intelligenten Stromspeichern installiert sind. Das liegt daran, dass intelligente Stromspeicher wie die sonnenBatterie die Netze gerade zu PV-Spitzenerzeugungszeiten entlasten und so den Bedarf für zusätzliche Stromleitungen oder neue Ortsnetztrafos senken.

Erkenntnis Nummer 2: Allein in Süddeutschland ließen sich durch den Einsatz von intelligenten Heimspeichern rund 100 Millionen Euro Netzausbaukosten sparen. Und das pro Jahr! Angenommen natürlich, dass der Zubau von privaten PV-Anlagen bis 2032 bei rund 6,2 GW liegt, was aber eine eher konservative Schätzung liegt. Dieser gesamtwirtschaftliche Nutzen steigt mit jedem weiteren installierten Stromspeichersystem.

Von Entsolidarisierung der Speicherbetreiber also keine Spur. Durch ihre privaten Investitionen tragen sie dazu bei, dass der Allgemeinheit hunderte Millionen Euro durch vermiedenen Netzausbau gespart werden. Dazu kommt, dass privaten Stromproduzenten bei der Anschaffung ihres Systems ebenfalls Steuern zahlen. Außerdem produzieren Besitzer einer PV-Anlage und eines Batteriespeichers sauberen Strom und verbrauchen im Gegenzug weniger Energie aus fossilen Brennstoffen. Das kommt der Umwelt und der Gesundheit aller Menschen zugute.