Smart Meter PV Anlage: Das Smart Metering Messkonzept von sonnen
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Smart Meter – ein wichtiger Baustein für die Energiewende

Egal ob iPhone, Samsung Galaxy oder Google Pixel. Smartphones sind als modernes Kommunikationsmittel aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Oder können Sie sich noch daran erinnern, wann Sie das letzte Mal eine Wählscheibe benutzt haben? Wenn nicht, hilft ein Blick in den heimischen Stromzählerschrank. Die dort verbaute Technik ist noch immer auf dem Niveau, wie der damalige Wählscheibenapparat.

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Kurz gesagt: Ein analoger Stromzähler ist ziemlich dumm. Er zeigt den aktuellen Stand an. Dieser muss vom Besitzer selber oder beim Ablesetermin vom Versorger abgelesen werden. Auf dieser Basis erhält der Kunde am Ende des Jahres seine Abrechnung. Mehr nicht.

Smart Meter: Das ist die Technik

In vielen deutschen Haushalten sind sogenannte Ferraris-Zähler installiert. Wer jetzt einen schnellen, roten Supersportwagen vor Augen hat, kann sich einfach das genaue Gegenteil vorstellen. Ein Ferraris-Zähler ist ein einfacher, schwarzer Kasten, mit einem analogen Rollenzählwerk und einer sich drehenden Aluminiumscheibe.

Genau hier liegt das Problem. Im Zeitalter der Digitalisierung sind analoge Zähler nämlich alles andere als zeitgemäß. Hier kommt der Smart Meter ins Spiel. Dabei handelt es sich um einen elektronischen Zähler, der den Stromverbrauch digital erfasst. Die Technik gibt es bereits seit den 90er Jahren für Gewerbekunden, seit etwa 2010 findet er auch in Deutschland langsam Einzug in die privaten Haushalte.

Dabei haben Smart Meter jede Menge Vorteile. Da sie den Stromverbrauch praktisch in Echtzeit erfassen, kann jeder Haushalt mit der entsprechenden Software seinen Stromverbrauch live mitverfolgen. Der Mehrwert: Der Verbrauch ist immer sichtbar und nachvollziehbar. Dadurch lassen sich stromhungrige Geräte identifizieren und beispielsweise durch effizientere Geräte ersetzen. Smart Meter sind also zuerst einmal eine Möglichkeit, Strom zu sparen, was Studien auch beweisen.

Ganz nebenbei sparen sie den Stromkunden auch den jährlichen Gang zum Zählerschrank bzw. den Ablesetermin, da die elektronischen Informationen direkt übertragen werden können.

Das sollte man wissen

Die Europäischen Union hat schon 2006 beschlossen, dass in allen Mitgliedstaaten, Endkunden in den Bereichen Strom, Gas, Heizung und Wasser intelligente Zähler erhalten sollen – Smart Meter. In den meisten Ländern ist dieser Prozess schon sehr weit fortgeschritten. Sechzehn Ländern, darunter Frankreich, Italien und Großbritannien, haben sich für eine Markteinführung bis 2020 entschieden. Bis dahin sollen 80 % aller Privathaushalte mit einem Smart Meter ausgestattet sein. In Deutschland ist ein intelligentes Messsystem neben den gewerblichen seit diesem Jahr auch für die ersten privaten Kunden Pflicht. Besitzer einer Photovoltaikanlage ab einer Größe von sieben kWp müssen diese mit einem Smart Meter ausstatten.

Smart Meter als Modem für das neue Energiesystem

Smart Meter haben nicht nur für seinen Besitzer enorme Vorteile. Auch für die Energiewende sind sie ein wichtiger Baustein. Hier muss man sich kurz vor Augen führen, wie unsere Energieversorgung in ein paar Jahren aussehen wird. Die Welt, in der große Kraftwerke Strom konstant für hunderttausende Abnehmer produzieren, wird nach und nach verschwinden. An ihre Stelle treten Millionen kleine Stromproduzenten, zumeist von erneuerbaren Energien. Ob Photovoltaikanlagen auf dem Dach, Windräder oder Biogasanlagen – Strom wird heute und in Zukunft noch mehr dezentral, quasi überall kleinflächig erzeugt. Aus einem zentralen wird ein dezentrales Energiesystem.

So ein dezentrales Energiesystem kann großflächig nur funktionieren, wenn Erzeuger und Verbraucher miteinander vernetzt sind. Also nicht nur über Stromleitungen wie bisher, sondern auch über Datenleitungen. Das aktuelle Energieversorgungssystem ist bisher kaum vernetzt, da es in der Vergangenheit schlicht nicht notwendig war.

Die Auswirkungen der fehlenden Vernetzung sind aber bereits zu spüren. So unterliegen Photovoltaik-Anlagen der sogenannten „Wirkleistungsbegrenzung“, d.h. sie dürfen nur 70 % ihrer Leistung ins Netz einspeisen. Wäre das nicht so, würden viele Ortsnetze am Mittag zusammenbrechen, da einfach zu viel Strom da wäre. Also werden die PV-Anlagen auf 70 % Leistung abgeregelt und wertvoller Sonnenstrom geht verloren. (UPDATE: Dies hat sich seit 2022 im Rahmen einer Änderung des Energiesicherungsgesetzes (EnSiG 3.0) im September 2022  geändert: Lesen Sie hier mehr zur Aufhebung der 70-Prozent-Regelung.) Ein ähnliches Szenario gibt es bei der Windkraft. Drückt ein Nordseesturm zu viel davon ins Netz, kann es leicht überlastet werden. Die Folge ist, dass die Windräder einfach abgestellt werden, wodurch saubere Windenergie verloren geht. Die Kosten dafür übernimmt übrigens der Stromkunde, da die Betreiber der Windparks entschädigt werden.

Neben Netzausbau und neuen Speichermöglichkeiten lässt sich dieses Problem nur mit einem intelligenten Management lösen, um so die Unterschiede zwischen Angebot und Nachfrage auszugleichen.

Hier kommen die Smart Meter ins Spiel. Denn in einem vernetzten und kleinteiligen Energiesystem müssen die Daten jedes Erzeugers und jedes Verbrauchers immer bekannt sein. Die Windräder im Norden müssen vereinfacht gesagt wissen, wo sie ihren Stromüberschuss hinschieben können. Möglichkeiten dafür gibt es viele: Neben Heim- oder Großspeichern kommen z.B. Elektroautos infrage. Elektrogeräte wie Waschmaschinen kommen aber ebenso infrage wie Wärmepumpen, die gezielt angesteuert werden und überschüssigen Strom aufnehmen können.

Solche Szenarios, in denen Stromüberschüsse ganz gezielt verteilt werden können, lassen sich nur mit Smart Metern umsetzen. Denn die dafür notwendigen Daten können analoge Zähler nicht liefern. Ähnlich wie ein Modem bzw. ein Router den PC mit dem Internet verbindet, sind Smart Meter DIE Schnittstelle zur digitalen Energiewelt. Ohne Smart Meter gibt es keine 100 % saubere Energie.

Smart Meter in Deutschland

In Deutschland sind Smart Meter bisher noch nicht besonders weit verbreitet. Es gibt hier und da Pilotprojekte, aber von einer flächendeckenden Einführung der Smart Meter – was auch als Rollout bezeichnet wird – ist Deutschland noch weit entfernt. Grund dafür ist die hohe Sensibilität der Deutschen, wenn es um das Thema Datenschutz geht. Denn grundsätzlich lassen solche präzisen Strommessungen recht viele Aufschlüsse über das private Verhalten der Menschen zu. 

Daher arbeitet derzeit das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) an einem Standard, nach dem die Daten von Smart Metern höchsten Sicherheitsanforderungen unterliegen. Dieser Standard ist dann die Voraussetzung für die Smart Meter der nächsten Generation.

Genau gesagt geht es an der Stelle nicht um den elektronischen Zähler an sich, sondern um die dazugehörige Kommunikationseinheit, das Gateway. Über dieses Gateway werden die elektronischen Daten beispielsweise an den heimischen PC, den Netzbetreiber oder den Versorger geschickt. Derzeit geht man davon aus, dass es die ersten BSI-konformen Smart Meter Gateways ab Anfang nächsten Jahres gibt.

Smart-Meter-Pflicht für Besitzer von Photovoltaik-Anlagen

Für Besitzer von Photovoltaik-Anlagen sieht die Lage jedoch heute schon anders aus. Grund dafür ist das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende aus dem Jahr 2016. Wer eine PV-Anlage mit einer Nennleistung von über 7 kWp besitzt, der ist im Prinzip heute schon dazu verpflichtet, ein „intelligentes Messsystem“ einzusetzen. „Im Prinzip“, weil der Messstellenbetreiber sich 8 Jahre Zeit lassen kann, diesen Smart Meter einzubauen. Die Frage ist also nicht, ob die Smart Meter eingebaut werden müssen, sondern wann. Grundsätzlich erlaubt ist es, dass der Messstellenbetreiber bis zu 100 Euro Nutzungsgebühr im Jahr dafür verlangen darf. Die Kosten dafür hat also der Kunde zu tragen, ob er will oder nicht.

PV-Anlagen unter 7 kWp können dann ab 2018 umgerüstet werden. Die Entscheidung darüber trifft der zuständige Verteilnetzbetreiber (VNB). Die jährliche Gebühr für den Messstellenbetrieb ist hier auf 60 Euro im Jahr begrenzt. Aktuelle Smart Meter namhafter Hersteller können auch heute schon für eine maximale Sicherheit der persönlichen Daten sorgen.

Kostenlose Smart Meter für die sonnenCommunity

Mitglieder der sonnenCommunity mit dem Tarif sonnenFlat oder sonnenFlat direkt, erhalten ihre Smart Meter kostenlos von sonnen. 

Durch die kostenlosen Smart Meter sparen sie zusätzlich noch 100 Euro im Jahr für den Messstellenbetrieb, also Kosten, die ohnehin auf sie zukommen werden. Da die Smart Meter von sonnen einen Bestandsschutz von 8 Jahren haben, sparen PV-Anlagen-Besitzer damit allein schon bis 800 Euro. Sie müssen sich also keinerlei Gedanken darübermachen, wenn der Versorger auf sie zukommt, um die Smart-Meter-Pflicht durchzusetzen.

Die von sonnen verwendeten Messsysteme stammen von etablierten Herstellen, welche die aktuell höchsten Sicherheitsvorkehrungen für den Datenschutz sicherstellen, inklusive der Kriterien für die ISO 27001-Zertifizierung.

Mit diesem Angebot will sonnen allen Photovoltaik-Anlagen-Besitzern schon heute den Wechsel in das dezentrale Energiesystem der sonnenCommunity erleichtern. Neben günstigen Stromtarifen und den kostenlosen Zählern können sich die Mitglieder damit auch zukünftige und neue Verdienstmöglichkeiten der sonnenCommunity sichern.

Fazit

Smart Meter schaffen noch mehr Effizienz und Nachhaltigkeit für unsere Energieversorgung. Auf der Produktionsseite stärken sie die Nutzung und Integration der erneuerbaren Energien. Für einen Haushalt bieten Smart Meter den Vorteil, Verbraucher effektiv zu identifizieren. Das spart unnötige Kosten.

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