Was ist eigentlich Ökostrom?
Die wichtigsten Fragen zum Thema Ökostrom einfach beantwortet.
Ökostrom, Grünstrom, Naturstrom – was ist das eigentlich? Wo liegen die Unterschiede zu „normalem“ Strom und was kommt eigentlich aus der Steckdose? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Was ist Ökostrom?
Eine offizielle Definition des Begriffs Ökostrom gibt es nicht. Für viele Menschen kann es deshalb etwas undurchsichtig sein, was Ökostrom wirklich ist. Die Begriffe Ökostrom, Grünstrom oder Naturstrom werden oft synonym verwendet und bezeichnen vereinfacht ausgedrückt nur, dass elektrische Energie aus Anlagen der Erneuerbaren Energien stammt.
Jeder Stromlieferant muss veröffentlichen, woher der Strom kommt, mit dem er die Verbraucher*innen beliefert. Das geschieht durch die sogenannte Stromkennzeichnung. In der Regel ist das ein Tortendiagramm, in dem die einzelnen Energieträger des jeweiligen Strommix aufgeführt sind. Für die Kennzeichnung „Ökostrom“ sind zusätzliche Herkunftsnachweise (HKNs) erforderlich, also eine Art Geburtsurkunde, welche die Quelle der Energie angibt. Kraftwerke erhalten pro produzierter und ins Netz eingespeister Megawattstunde Strom einen entsprechenden Herkunftsnachweis. sonnen liefert in der sonnenFlat 100% Ökostrom. Das zeigt unsere Stromkennzeichnung.
100 % Ökostrom: So bezieht die sonnenCommunity ihren Strom
Welcher Strom kommt aus meiner Steckdose?
Wie heißt es so schön? „Der Strom kommt aus der Steckdose!“ Das stimmt natürlich und drückt aus, dass die Physik erstmal unabhängig vom jeweiligen Stromvertrag ist. Der elektrische Strom fließt im Netz nach physikalischen Regeln und nein, er hat auch keine bestimmte Farbe. Alle Kraftwerke, egal ob aus Erneuerbaren Energien oder konventionell, nutzen das gleiche Netz. An diesem Netz hängen auch alle Verbraucher. Unabhängig davon, welchen Stromvertrag man abschließt, hat man demnach keinen direkten Einfluss darauf, „welcher“ Strom physikalisch aus der jeweiligen Steckdose kommt. Der einzige Weg darauf auch physikalisch Einfluss zu nehmen ist es, den Strom mit einer PV-Anlage selbst zu produzieren und direkt oder über einen Speicher selbst zu verbrauchen. Außer beim Eigenverbrauch muss man also immer zwischen der physikalischen und der rechnerischen (bilanziellen) Seite der Energieversorgung unterscheiden.
Was ist der Unterschied zwischen „normalem“ Strom und Ökostrom?
Wie lässt sich nun für einen Endkunden – jenseits der physikalischen Ebene – die Qualität des Stroms unterscheiden und wie kann man sicherstellen, tatsächlich Ökostrom zu beziehen?
Das funktioniert über die genaue Erfassung der ins Netz eingespeisten Energiemengen und deren Quelle. Für eine produzierte Menge sauberen Strom wird zum Beispiel ein Herkunftsnachweis (HKN) generiert. Über das sogenannte GoO-Prinzip (GoO = „guarantees of origin“) kann so die Erzeugung und Herkunft von Strom aus Erneuerbaren Energiequellen garantiert werden. Jetzt wird es komplizierter: Diese Herkunftsnachweise haben einen bestimmten Wert. Sie werden daher am Energiemarkt gehandelt und können von Stromlieferanten gekauft werden. Zum Beispiel von einem Stromlieferanten, der seinen Kunden 100 % Ökostrom liefern möchte. Ein Stromlieferant hat eine breite Auswahl an Herkunftsnachweisen aus unterschiedlichsten Quellen in Europa. Für jede an Kunden gelieferte MWh Strom wird dann ein entsprechender HKN entwertet und somit sichergestellt, dass diese Strommenge grün produziert wurde. Das Ganze muss transparent und nachvollziehbar sein und wird daher im sogenannten Herkunftsnachweisregister dokumentiert, welches in Deutschland vom Umweltbundesamt (UBA) betrieben wird.
Wer liefert „echten“ Ökostrom?
Genau genommen weiß man beim Bezug von Ökostrom nicht, „welchen“ Strom man (physikalisch) aus der Steckdose bezieht, kann aber zumindest sicherstellen, dass eine entsprechende Menge Strom aus erneuerbaren Quellen ins Netz eingespeist wurde.
Wenn wir uns jetzt wieder die gesetzlich vorgeschriebene Stromkennzeichnung anschauen, dann wird die genaue Herkunft von „grünem“ Strom allerdings nicht weiter aufgeschlüsselt. Aus welchem Ort, welcher Region oder welchem Land die Zertifikate stammen und aus welcher Kategorie von Grünstrom (PV, Wind oder Wasser) erfahren die Kunden an dieser Stelle nicht. Es gibt natürlich Anbieter, die das explizit machen und die Quellen für ihren Ökostrom offenlegen. Es gibt jedoch keine Verpflichtung dafür. sonnen legt die Bezugsquellen des Ökostroms offen. Hier gibt es mehr Infos über die Herkunft des Ökostroms, mit dem wir die Energieversorgung der sonnenCommunity sicherstellen.
Im Gegensatz dazu benötigt konventioneller Strom, der einfach an der Börse eingekauft wird, keinen speziellen Herkunftsnachweis und muss bei der Stromkennzeichnung als „Graustrom“ dargestellt werden. Er bildet daher den durchschnittlichen Mix verschiedener Quellen ab. Im Fachjargon spricht man vom bundesdeutschen Strommix, der den Mix des deutschen Stroms abbildet und sich jedes Jahr in der Zusammensetzung ein wenig verändert.
Ist Ökostrom wirklich „besser“?
Wie bereits eingangs erläutert lässt sich Ökostrom als elektrische Energie aus Anlagen der Erneuerbaren Energien begrifflich erfassen. Wie der Name schon sagt, ist die Energiequelle „erneuerbar“, sie ist also nicht erschöpflich – im Gegensatz zu fossilen Energieträgern. Wenn man sich also für Ökostrom entscheidet, trägt man dazu bei, dass der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtverbrauch nachhaltig gesteigert wird.
Der Strommix von sonnen
Zur detaillierten Aufschlüsselung, woher sonnen den Ökostrom bezieht