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sonnen GmbH | 14. März 2018

Schlaue Ortsnetze mit der Blockchain – sonnen nimmt an Projekt NEMoGrid teil

sonnen beteiligt sich an dem EU-Projekt NEMoGrid, bei dem der zukünftige Energiehandel zwischen einzelnen Haushalten per Blockchain getestet wird.

Wildpoldsried, 14. März 2018 – sonnen treibt den Einsatz der Blockchain-Technologie im Energiesektor weiter mit voran und beteiligt sich dabei an dem EU-Projekt NEMoGrid. Daran nehmen verschiedene Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Deutschland, der Schweiz und Schweden teil.

In dem Projekt wird untersucht, welche wirtschaftlichen und technischen Auswirkungen der Stromhandel zwischen privaten Haushalten in einer Region hat. Zum Beispiel dann, wenn sie ihren selbst erzeugten Solarstrom an andere Haushalte verkaufen.

Ein Ziel ist es dabei herauszufinden, wie sich unterschiedliche Stromtarife zu unterschiedlichen Zeiten oder der direkte Peer-to-Peer-Handel auf die Stromkosten aber auch auf die Stabilität der lokalen Verteilnetze auswirken. Dazu werden unterschiedliche Szenarien simuliert, zum Beispiel wie sich der direkte Handel in einer Region auf die Strompreise auswirkt. Zudem werden die vielversprechendsten Szenarien in Testgebieten in der Schweiz und Schweden in der Praxis getestet.

Damit liefert das Projekt Erkenntnisse, wie sich flexible Strompreise und die Netzstabilität auf lokaler Ebene bestmöglich kombinieren lassen. Die Erkenntnisse könnten sich dann auch auf größere Regionen übertragen lassen.

„Das Ziel der Energieversorgung muss es sein, möglichst viel saubere Energie dort zu erzeugen, wo sie auch verbraucht wird. Wenn Haushalte ihren eigenen Strom an ihre Nachbarn verkaufen können, wirkt sich das auf die lokalen Strompreise und das Stromnetz aus. Im Idealfall handeln die Menschen Strom und stabilisieren gleichzeitig die lokalen Netze, so dass teure Netzeingriffe möglichst vermieden werden. Die Blockchain ist die richtige dezentrale Technologie, um solch ein sich selbst ausgleichendes System in Echtzeit zu steuern“, sagt Jean-Baptiste Cornefert, Geschäftsführer von sonnen eServices.

Mit einem Stromspeicher ließe sich beispielsweise in Zeiten hoher Erzeugung und damit niedriger Preise, Energie für wenig Geld speichern. Gleichzeitig würde so das Netz entlastet. Zu Zeiten hohen Bedarfs und hoher Preise, ließe sich Strom aus dem Speicher bereitstellen. Damit würden sich die flexiblen Preise automatisch netzstabilisierend auswirken.

Der Einsatz der Blockchain-Technologie hat dabei den Vorteil, dass sowohl die Haushalte als auch die Verteilnetzbetreiber Transparenz über jede Kilowattstunde haben, die zwischen den Teilnehmern gehandelt wird. Gleichzeitig sind die Transaktionen transparent und es fallen keine zusätzlichen Kosten für den Stromhandel an.

Das Energiesystem der Zukunft ist dezentral und basiert auf erneuerbaren Energien. Das bringt nicht nur neue Geschäftsmodelle sondern auch neue Herausforderungen für die Netzbetreiber mit sich. Da Energie immer häufiger von Haushalten oder kleinen, privaten Erzeugern hergestellt wird, wirkt sich das zuerst auf die Verteilnetze aus. Mit dem Projekt soll die Netzstabilität also möglichst an der Basis optimiert werden.

An dem von der EU geförderten Projekt sind außerdem das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in Stuttgart beteiligt, die TU Chemnitz (Professur für Allgemeine Psycholgie und Arbeitspsychologie), Slock.it aus Mittweida, die Gemeinde Wüstenrot aber auch europäische Partner wie Upplands Energie, Ngenic.se und Sustainable Innovation aus Schweden oder die Fachhochschule Südschweiz (SUPSI).