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Strommast im Feld
Blog | August 2023

Negative Strompreise: wie Sie im Sommer besonders von unserer intelligenten Einspeisung profitieren

Als sonnenBatterie Besitzer haben Sie es vielleicht kürzlich beobachtet: Obwohl der eigene Speicher im Sommer noch nicht vollständig geladen ist, findet teilweise eine Einspeisung ins Stromnetz statt. Gleichzeitig schwanken die Strompreise für Solarenergie bis in den negativen Bereich. Fragen Sie sich, warum das der Fall ist und wann Strompreise negativ sein können? Die vollständigen Antworten und welchen positiven Effekt ein intelligentes Einspeisemanagement das ganze Jahr hindurch für den eigenen Haushalt, für das Netz und für die Energiewende hat – das lesen Sie in folgendem Blog-Artikel.

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sonnen GmbH
Content Team

Zuallererst ist hierfür ein kurzer Blick auf das grundlegende Prinzip von Angebot und Nachfrage im Strommarkt notwendig.

Wie Angebot und Nachfrage in sonnigen Monaten den Marktwert für Solarstrom beeinflussen 

Angebot und Nachfrage, diese beiden Faktoren regeln in der Theorie jeden Markt - auch den Strommarkt. Das hat die logische Konsequenz, dass die Preise für Strom beispielsweise zu den Zeitpunkten besonders niedrig sind, wenn viel zur Verfügung steht.

Laut dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE führte das erste Halbjahr 2023 zu neuen Rekordwerten im Bereich der erneuerbaren Energien. Der Gesamtanteil erneuerbarer Energien im Strommix steigt kontinuierlich an – so auch der Anteil an Solarenergie. Je mehr PV-Anlagen in das Stromnetz einspeisen, desto niedriger sind wiederum die Strompreise in Deutschland bzw. der Marktwert Solar. Der Marktwert Solar bezeichnet den Preis, der im Durchschnitt mit dem aus PV-Anlagen gewonnenen Strom durch die Einspeisung in das öffentliche Netz an der Strombörse erzielt werden kann.

Mehr über die Direktvermarktung und die aktuelle Entwicklung des Marktwerts Solar lesen Sie hier.

Durch die Kombination aus mehr PV-Anlagen und Zeiten von niedrigem Gesamtverbrauch – beispielsweise an Feiertagen oder in der Urlaubssaison – ist das Stromangebot gegenüber der Nachfrage sehr hoch, wodurch deutlich niedrigere Preise entstehen. In den Sommermonaten mit vielen Sonnenstunden kommt es hierbei zu besonders tiefen Schwankungen, teils entstehen sogar negative Strompreise.

Was sind negative Strompreise?

In diesen Zeiträumen, mit einem besonders hohen Stromangebot, aber einer geringen Gesamtnachfrage, wird auch der Marktwert Solar deutlich beeinflusst. Im Juli 2023 lag der Marktwert Solar beispielsweise nur noch bei 5,173 Cent pro kWh, ein neuer Tiefstwert der letzten zwei Jahre. Schaut man sich im Mai 2023 die beispielhafte Strompreisentwicklung innerhalb eines Tages an kurzfristigen Strombörsen (Day-Ahead und Intraday-Markt) an, erkennt man tagsüber immer wieder negative Preise. Wer bei negativen Marktpreisen den eigens produzierten Strom ins Netz einspeist, erhält keine Erlöse, sondern muss theoretisch sogar dafür bezahlen. In der Praxis ist das nur in Ausnahmen der Fall, da sich die meisten Haushalte auf ihre EEG-Vergütung verlassen. Für neue PV-Anlagen ist die EEG-Vergütung allerdings auf 8,11 ct pro kWh gesunken.

Wir bei sonnen garantieren unseren Kundinnen und Kunden im Rahmen der sonnenFlat direkt eine feste Vergütung von aktuell 10 Cent für jede Kilowattstunde, die in das Stromnetz eingespeist wird – unabhängig von Zeitpunkt und aktuellem Marktwert. Wie das funktioniert? Hier kommt die Kraft der sonnenCommunity ins Spiel!

Beispielhafte Preisentwicklung und Netzeinspeisung ohne intelligente Optimierung am 29. Mai 2023
Beispielhafte Preisentwicklung und Netzeinspeisung ohne intelligente Optimierung am 29. Mai 2023

Negativer Strompreis: die intelligente Reaktion der sonnenBatterie

Mithilfe der Vernetzung der sonnenBatterien haben wir für die sonnenCommunity die Flexibilität, die Überschusseinspeisung intelligent zu steuern.

Die Überschusseinspeisung ist der produzierte Solarstrom, der a) nicht direkt durch den Hausverbrauch konsumiert wird bzw. b) am Ende des Tages auch nicht mehr zusätzlich in der sonnenBatterie gespeichert werden kann, da diese ihre Kapazität ohnehin erreicht. Sofern Sie Teil unseres virtuellen Kraftwerks sonnenVPP sind, können wir genau diese Einspeisung von überschüssigem Strom für Sie optimieren.

Beispielhafte Preisentwicklung und Netzeinspeisung mit intelligenter Optimierung am 29. Mai 2023
Beispielhafte Preisentwicklung und Netzeinspeisung mit intelligenter Optimierung am 29. Mai 2023

Ziel ist es, ausschließlich den Zeitpunkt der Überschusseinspeisung zu verändern – nicht die Menge. Wir haben die dynamischen Entwicklungen am Strommarkt für Sie im Blick und übernehmen die aktive marktbasierte Steuerung mithilfe unserer selbstlernenden Algorithmen.

Für Privathaushalte ist ein direkter Zugang zur Strombörse nicht möglich. Wir als Unternehmen können allerdings die sonnenCommunity vertreten und als Vermittler handeln. Das heißt: Ihr nicht benötigter Strom wird über unsere intelligente Steuerung zu den Tageszeiten eingespeist, wenn der Strompreis hoch ist. Bei hohen Preisen erhöhen wir die Einspeisung ins Netz, bei niedrigen oder sogar negativen Preisen laden wir den Strom direkt vom Dach in die sonnenBatterie und vermeiden somit weitere Einspeisung.

Hier sehen Sie einen beispielhaften Verlauf an einem sonnigen Tag im Mai 2023:

Ladestand der sonnenBatterie ohne intelligenter Einspeiseoptimierung im Tagesverlauf
Ladestand der sonnenBatterie mit intelligenter Einspeiseoptimierung im Tagesverlauf

Im Laufe dieses abgebildeten Mai-Tages wird die Überschusseinspeisung nicht erst dann gestartet, wenn die sonnenBatterie voll ist. Sondern früher am Tag – entsprechend der Preisentwicklung am Strommarkt. Kurzum: sonnen verkauft den Strom zu höheren Preisen für Sie, als ohne digitale Vernetzung der Stromspeicher und ohne Einspeiseoptimierung möglich wäre.

Doch wie genau steuern wir die Optimierung? Wichtig hierfür sind hochgerechnete Prognosen zur PV-Produktion und zum Eigenverbrauch der Haushalte, Preisprognosen sowie ein Zugang zur Strombörse. In die Prognosen fließen unter anderem individuelle Stromverbrauchsmuster ein, die zusätzlich flexible Lasten wie E-Autos berücksichtigen. Aber auch sich ständig ändernde Wetter-Daten werden miteinbezogen. All das geschieht vollautomatisiert mithilfe von individuellen Algorithmen sowie künstlicher Intelligenz.

Welchen Effekt hat die intelligente Einspeiseoptimierung auf mich?

Sie können sich als Teil der sonnenCommunity zu jeder Zeit darauf verlassen, dass immer dann ausreichend Strom für Ihren Eigenverbrauch vorhanden ist, wenn Sie ihn benötigen. Genau wie Ihr Eigenverbrauch bleibt auch Ihr Autarkiegrad wie gewohnt: Sie produzieren und konsumieren so viel Strom selbst, wie Sie es ohne die intelligente Einspeiseoptimierung tun würden.

Gleichzeitig helfen Sie, Stromangebot und -nachfrage besser aufeinander abzustimmen. Denn wenn das Angebot besonders hoch ist und somit das Stromnetz unter Last steht, steuern wir dagegen an und erhöhen es zu dieser Zeit nicht noch stärker – und umgekehrt. Mit zunehmender Größe des sonnenVPP und den damit verbundenen Haushalten wächst dieser Effekt potenziell immer weiter. Die Einspeiseoptimierung wirkt dabei keineswegs nur im Sommer, sondern ganzjährig.

Einschränkungen im Alltag oder eine Anpassung des eigenen Lebensstils gibt es hierbei keine. Die Leistung der eigenen sonnenBatterie bleibt unbeeinflusst. Auch sonstige Nachteile entstehen Ihnen nicht. Im Gegenteil, eine intelligente Einspeiseoptimierung schafft die Basis für langfristig stabile Vergütungen. Kundinnen und Kunden der sonnenFlat direkt profitieren gleich auf mehreren Ebenen von der Kraft der Gemeinschaft und treiben die Energiewende über die eigenen vier Wände hinaus aktiv voran.

Eine win-win-win-Situation für Sie, das Stromnetz und eine saubere Energiezukunft!