Was ist die THG-Quote und was bedeutet sie für Besitzer von Elektroautos?
Mit der Treibhausgas-Minderungsquote, kurz THG-Quote, können sich Besitzer von Elektroautos eine jährliche Prämie sichern. Damit profitieren sie von einem politischen Instrument, mit dem der Ausstoß von Treibhausgasen gesenkt werden soll. Elektromobilität wird somit noch attraktiver.
Was steckt hinter der THG-Quote?
Eine zentrale Rolle in der Energiewende spielt bekanntlich der Verkehr. Straßenverkehr macht rund 29 % des CO₂-Austoßes in der EU aus. Und ein zentraler Baustein für eine saubere Verkehrswelt ist die Elektromobilität. Um möglichst schnell dahinzukommen, gibt es zahlreiche Maßnahmen zur Förderung der E-Mobilität. Eine davon ist die THG-Quote bzw. das „Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgas-Minderungsquote“.
Die Bundesregierung verpflichtet damit die Kraftstoffhersteller, die -Emissionen ihrer Produkte wie Diesel oder Benzin bis 2030 schrittweise um 25 % zu senken. 2022 mussten es zum Beispiel schon 7 % sein. Die Hersteller haben dazu viele Optionen. Sie können zum Beispiel die CO₂-Bilanz ihres Kraftstoffangebots durch CO₂-ärmere Bio-Kraftstoffe, grünen Wasserstoff oder eben mit Strom für Elektrofahrzeuge verbessern.
Können die Kraftstoffhersteller diese Vorgaben nicht vollständig erfüllen, haben sie die Möglichkeit, Zertifikate von Elektroauto-Besitzern zu kaufen und sie auf ihre CO₂-Bilanz anrechnen zu lassen. Die Preise dafür haben nichts mit dem gesetzlich festgelegten CO₂-Preis zu tun, der aktuell bei 30 Euro/Tonne (Stand: 03/2023) liegt. Stattdessen handelt es sich um eine rein marktgetriebene Preisentwicklung, die sich nach Angebot und Nachfrage richtet. Dies ist auch der Grund, warum die Prämien für THG-Quoten über das Jahr schwanken können.
Wie wird die THG-Quote berechnet?
Die Berechnung der THG-Quote hat eine grundlegende Überlegung: Der Strom zum Laden eines Elektroautos setzt weniger CO₂ frei als ein Auto mit einem Verbrennungsmotor. Diese Differenz ist dann die Menge eingespartes CO2, die dem E-Auto zusteht und gehandelt werden kann. Der Betrachtungszeitraum ist immer ein Jahr, so dass zum Beispiel jährliche Änderungen beim CO2-Mix im Strom berücksichtigt werden können.
In die Berechnung der anrechenbaren CO₂-Einsparung pro Elektrofahrzeug gehen mehrere Faktoren ein. Das sind zum Beispiel die durchschnittlichen Treibhausgasemissionen des Strommix, aber auch der fossile CO₂-Referenzwert, die jährliche THG-Minderungsquote sowie der Effizienzfaktor für Elektromotoren.
Der anrechenbare Stromverbrauch für ein rein batteriebetriebenes E-Fahrzeug ist beispielsweise auf einen pauschalen Wert von 2.000 kWh/Jahr festgelegt. Für das Jahr 2023 setzt das Umweltbundesamt ein sogenanntes CO₂-Äquivalent, also das, was ein E-Auto im Vergleich zu einem Verbrenner an CO₂ einspart, in Höhe von 703 kg CO₂-Einsparung an.
Man kann zwar davon ausgehen, dass Haushalte mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage und einer intelligenten Wallbox ihr Auto besonders klimafreundlich laden, jedoch unterscheidet hier das Gesetz nicht und bietet allen Elektroautos die gleiche Pauschale.
Wie viel diese THG-Zertifikate dann wert sind, hängt davon ab, welchen Preis die Kraftstoffanbieter dafür bieten, um ihre eigenen Minderungsquoten erfüllen zu können. Ähnlich wie ein Börsenstrompreis kann dieser Wert nach oben und unten schwanken. Die Marktpreise für die THG-Quote lagen vor 2019 relativ konstant zwischen 150 € und 200 €/tCO₂. Durch die Anhebung der THG-Quote auf 7 % stieg die Nachfrage deutlich. Im Jahr 2022 lagen die Quotenpreise konstant über 400 €/tCO₂.
Die Erlöse aus der Vermarktung der THG-Quote wird für 2023 niedriger veranschlagt werden. Der Grund liegt im verringerten Referenzwert für Treibhausgasemissionen durch Strom. Was heißt das genau? Der Strommix ist im bundesdeutschen Strommix leider wieder schmutziger geworden, d. h. es ist verhältnismäßig weniger Grünstrom im Markt gewesen als in den Vorjahren. Dies wirkt sich auf die CO₂-Einsparung aus, die das Umweltbundesamt zertifiziert. Dadurch ergibt sich auch eine geringere Einsparung an CO2 pro Elektrofahrzeug.
Bei einem Preis von 360€/Tonne CO₂ hätten die eingesparten 703 kg CO₂ zum Beispiel einen Wert von 253 Euro.
Die Autobesitzer erhalten diesen Wert jedoch nicht 1:1 ausgezahlt. Da die Kraftstoffhersteller nicht auf einzelne Besitzer von Elektroautos zugehen können, kaufen sie gebündelte Zertifikate von den entsprechenden Anbietern, zum Beispiel von sonnen. Für den Handel fallen natürlich Kosten an, die dann von den Einnahmen abgezogen werden. Jeder Anbieter für THG-Quoten hat hier seine eigene Kostenstruktur.
Mit welcher Prämie können Kunden von sonnen für 2023 rechnen?
Wir bei sonnen können unseren Kunden für 2023 eine feste Prämie von 270 Euro pro Auto zusichern.
Rechnet man das mit dem aktuellen Durchschnittsstrompreis von rund 42 Cent/kWh (03/2023) in Kilometer um, dann entspricht die Prämie von 270 Euro bei 15 kWh/100 km rund 4.500 Kilometern im Jahr, also in etwa die Strecke vom Nordkap nach Madrid. Ein weiterer guter Anreiz also für sauberes Fahren!
Alle weiteren Informationen, wie z. B. zur Registrierung finden Sie auf unserer Website zur THG-Quote.